Monatsarchiv: September 2012
Schreibidee 1
Die letzte Geschichte kam anscheinend ziemlich gut an – vielen Dank für die Komplimente, möchte ich an dieser Stelle noch einmal sagen. Ich werde, beginnend mit dem heutigen Eintrag, eine ganze Serie veröffentlichen. Sie basiert auf Schreibideen, die ich im Internet gefunden habe:
http://schreibschrift.wordpress.com/2011/08/17/300-schreibideen-aus-diesem-blog/
Die heutige Schreibidee hat mit Reportagefotos zu tun. Fotos generell sind eine ganz tolle Inspiration, kann ich nur empfehlen.
Viel Spaß mit der heutigen Geschichte.
Mit freundlichen Grüßen
Die Kitschautorin
Noch niemals in New York
„Wie geht es Ihnen heute?“ „Ach, wissen Sie, wenn man nichts mehr vom Leben zu erwarten hat…“ Diese Sätze hallten immer noch in Lenis Kopf nach. Ihre Enkelin war zu Besuch gewesen. Sie hatte eine DVD mitgebracht und so einen neumodischen Computer. Einen Läpptopp, wie sie gesagt hatte. Und dann hatte sie den Film gesehen, am Tag, bevor sie wieder zurückgefahren war. Ihr Sohn, der seine Tochter abgeholt hatte, hatte noch ein paar Worte mit ihr gewechselt, und dann war es das wieder gewesen mit den Ereignissen für diese Woche.
Leni sah auf die Wanduhr. Bald war es wieder Zeit für Kaffee und Kuchen. In der Wohnung unter ihr wurde schon eifrig mit Geschirr geklappert. Das konnte sie ganz genau hören. Das Einzige, was bei ihr zu hören war, war das Ticktack der Wanduhr. Sie schaute nach draußen. Ein paar Vögel flogen vorbei. In der Ferne konnte man sehen, wie ein Zug davonfuhr. Unten hing jemand Wäsche auf.
Leise seufzend und langsam erhob Leni sich vom grünen Ohrensessel und ging in die Küche. Unter ihren Füßen knatschte der Bodenbelag. Sie schaute aus dem Fenster. Draußen fuhren Autos vorbei. Etwa alle dreißig Sekunden eins. Wie gewöhnlich schaute sie, wie viel Grad es waren. Draußen zehn Komma drei, in der Wohnung achtzehn Komma neun.
Leni schaltete die Kaffeemaschine ein und stellte das Geschirr auf den Küchentisch. Bevor sie sich hinsetzte, drehte sie noch das alte Radio an.
Er zog die Tür zu, ging stumm hinaus,
ins neonhelle Treppenhaus,
es roch nach Bohnerwachs und Spießigkeit.
und auf der Treppe dachte er, wie wenn das jetzt ein Aufbruch wär,
ich müsste einfach geh’n für alle Zeit,
für alle Zeit…
Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii,
ging nie durch San Francisco in zerriss’nen Jeans,
Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei,
einmal verrückt sein und aus allen Zwängen flieh’n.
Es wurde ein sehr nachdenklicher Kaffee. Sie vergaß sogar, Milch hinzuzufügen wie sonst immer. Als sie den Kaffee getrunken hatte, setzte sie sich wieder ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein, aber sie schaute gar nicht hin, ließ stattdessen die Gedanken schweifen.
Wirklich weggefahren war Leni in ihrem Leben nie. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern war sie früher immer an die Nordsee gefahren. Für mehr war kein Geld da gewesen. Nachdem der Nachwuchs ausgezogen war, hatten diese Ausflüge praktisch aufgehört. Lenis Mann hatte sehr viel gearbeitet und sie war Hausfrau gewesen. Als er in Rente gegangen war, hatte sie gehofft, mit ihm endlich mal eine große Reise unternehmen zu können. Drei Monate später war er gestorben. In ihrem Leben hatte sie noch nie mehr gesehen als ihr Haus und die Nordsee.
Leni begab sich wieder in die Küche, nahm die Kaffeedose, die im Regal neben dem Kalender stand, öffnete sie und zählte, was sie darin fand. Zufrieden nickte sie und telefonierte einmal im Wohnzimmer. Dann packte sie ein paar Kleidungsstücke in ihren alten Koffer, zog Jacke, Schal und Mütze an und verließ die Wohnung. Der freundliche junge Mann von gegenüber half ihr, den Koffer nach unten zu tragen. Dort wartete schon das Taxi. Sie stieg ein und sagte dem Fahrer: „Zum Flughafen, bitte.“
100 Artikel – 20 Jahre
Das hier ist der hundertste Artikel in diesem Blog, wheee! Aus diesem besonderen Anlass hier eine Geschichte von mir, die ich zu meinen besten Werken zähle. Ich hoffe, sie gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Kitschautorin
Zwanzig Jahre
Was für ein bescheuerter Geburtstag. Bestimmt hatten sich die Leute vom Kultusministerium verschworen, um ihr diesen besonderen Tag zu versauen. Annika dehnte und streckte sich und sah dabei aus dem Fenster. Diesen Platz würde sie während der nächsten vier Stunden nicht verlassen. Höchstens, um auf Klo zu gehen. Und selbst das wäre nicht immer möglich.
Sie war frühmorgens an einem Ort, den sie nicht mochte, und das an ihrem Geburtstag. An einem normalen Schultag hätte sie wahrscheinlich in der Schule angerufen und irgendeine Entschuldigung vorgebracht, aber heute war das schwer möglich.
Vor ihr lagen mehrere blütenweiße Bögen, einige liniert, einige nicht, und ein bisschen Recyclingpapier. Auf allen Blättern stand der Name der Schule. Und die unlinierten weißen Bögen würde Annika in den nächsten vier Stunden mit Leben füllen müssen. Mit etwas Sinnvollem, das idealerweise mit Geschichte zu tun hatte. Ausgerechnet Geschichte. Das blödeste Fach, das Annika nur gewählt hatte, weil irgendwas aus dem Fachbereich dabei sein musste. Es war so wahnsinnig lernaufwändig gewesen. Pausenlos hatte Annika am Schreibtisch gesessen und versucht, sich alle möglichen Daten einzuprägen, und es war schwierig gewesen, da die Themen sehr breit gefächert waren. Altes Rom, Nationalsozialismus, Renaissance. Und jetzt saß Annika auf diesem Stuhl und hatte einen Aufgabenvorschlag auszuwählen und wusste nicht weiter. Der eine hatte mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun und der andere mit Augustus.
Wie entschieden sich die anderen wohl? Ben starrte wie sie gedankenverloren herum, Maria blätterte gerade um, Vanessa wechselte eine Füllerpatrone aus. Füller. Damit hatte Annika noch nie schreiben können, ohne sich mit Tinte vollzukleckern. Und es war immer so verdammt schwer, die Tinte wieder abzukriegen.
Meine Güte, was war hier gerade los? Sollte sie nicht längst an der Arbeit sitzen? Einer der Prüfer schaute ihr in die Augen. Dieser Moment dauerte nur kurz, aber Annika erkannte genau, dass er ihr am liebsten zurufen würde: Fangen Sie endlich an! Vergeuden Sie nicht ihre Zeit! Er hatte Recht. Annika schnappte sich einen der Aufgabenvorschläge und etwas Konzeptpapier.
Als Frieda ein Kind gewesen war, war jeder ihrer Geburtstage gefeiert worden. Sie hatte viele Geschenke bekommen, ein Geburtstagslied und viel Kuchen. Ihre Mutter konnte guten Kuchen backen. Dieser Geburtstag hingegen war kein schöner Tag. Es war kalt, der Wind pfiff durch die Straßen, überall nur zerbombte Häuser.
Frieda stand auf der Straße, sah sich um. Sie erblickte einen Mann, der mit Krücken und Holzbein die Straße entlanghumpelte. Sie seufzte. Immerhin hatte er überlebt. Viele andere, die sie gekannt hatte, waren tot.
Hinter ihr lagen harte, entbehrungsreiche Wochen. Ihr Zuhause hatte sie verlassen müssen, es war nicht mehr deutsch. Ein Onkel in Berlin hatte sie aufgenommen, da ihm eins der wenigen unzerstörten Häuser gehörte. Essen war knapp, so wie alle Güter des täglichen Bedarfs. Ständig hatte man Hunger.
Wie sollte es nur weitergehen? Die Aufbauarbeiten hatten schon begonnen, aber so kaputt, wie alles war, würden sie ewig dauern. Friedas Vater war in russischer Gefangenschaft und ihre Mutter musste fünf Kinder versorgen. Als Älteste musste Frieda mithelfen. Es war hart. Sie fragte sich, wie es nur weitergehen sollte – ohne Essen, Vater, Geld oder ein stabiles politisches System. Sie sehnte sich nach der Zeit ihrer Kindheit zurück, als noch nicht alles in Trümmern lag. Als ihr Vater ihr noch Gutenachtgeschichten vorlas und die Mutter noch Geburtstagskuchen backte. Frieda seufzte und ging ins Haus zurück.
Annika hatte in der Schule drei Mal Nationalsozialismus behandeln müssen. Das erste Mal war in der achten Klasse im Religionsunterricht gewesen. Ihr Lehrer hatte etwas von einem Mönch erzählt, der einen Mann gerettet hatte, der mit ihm im KZ inhaftiert gewesen war, indem er sich für ihn geopfert hatte. Annika hatte diesen Mann bewundert. Das zweite Mal war in der zehnten Klasse gewesen, im Geschichtsunterricht. Die Lehrerin hatte einen Haufen Referate verteilt und einen Besuch der einige hundert Kilometer entfernten Gedenkstätte Bergen-Belsen angeregt. Dies war schließlich an der schlechten Bahnverbindung gescheitert. In der zwölften Klasse war es schließlich Halbjahresthema geworden. Da hatten schon einige gemurrt. „Muss das sein? Wir hatten das doch nun schon rauf und runter!“ Das Thema war ihren Mitschülern zu banal geworden, zu uninteressant. Annika hatte sich dafür noch relativ stark interessiert, sich aus der Bücherei Anne Franks Tagebuch und ‚Schindlers Liste‘ ausgeliehen und viele Filme zu dem Thema gesehen. In der Zeit nach dem Abi wollte sie nach Frankreich fahren und bei der Pflege eines jüdischen Friedhofs helfen. Sie fand es schade, dass sich so wenige Leute um die Vergangenheit kümmerten. Und dennoch gab es bei weitem Schöneres, als eine Abschlussprüfung darüber zu schreiben, wie Annika seufzend feststellte. Sie atmete tief durch und schrieb weiter.
In diesem denkwürdigen Winter, der schon lange her war und von dem Frieda damals noch nicht wusste, dass er ihr Leben verändern würde, hatte ihr Vater gejubelt. „Jetzt geht es endlich wieder aufwärts!“, hatte er lauthals am Küchentisch verkündet. Er hatte sich im Recht gesehen, da seine Brüder wieder Arbeit gefunden hatten. Frieda wurde zur Mitgliedschaft im BDM gezwungen. Sie ging dort ohne große Freude, aber auch ohne großen Widerwillen hin. Im Grunde lebten die meisten Menschen so ihr Leben. Aber sie hatte sich des Öfteren einige Dinge gefragt. Ob der Feind wirklich getötet werden müsse. Wenn sie es jedoch wagte, so etwas laut auszusprechen, wurde sie ausgeschimpft. Sie verstehe davon nichts. Wie sie so etwas nur sagen könne. Und dann wurde sie in schöner Regelmäßigkeit auf ihr Zimmer geschickt. Schön war das nicht. Und dann kam der Krieg. Ihr Vater wurde eingezogen, seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Es gab gelegentlich Briefe, irgendwann kam gar nichts mehr. Mit dem Krieg kamen die Zerstörung und der Hunger. Ihr Heimatland verwandelte sich zu großen Teilen in ein Trümmerfeld und sie verlor so viele Menschen. Ihren Vater. Ihre Großmutter, die von einer Bombe zerfetzt wurde. Aber es wurde allenthalben verkündet, dass der Krieg notwendig war. War es auch notwendig, dass ihr ihr Vater und ihre Großmutter genommen wurden? Aber so etwas durfte man ja nicht sagen.
Hier wurde der Grundstein für ihre Zukunft gelegt und dieser Gedanke machte Annika verdammt nervös. Sie hatte Seite um Seite vollgeschrieben, alles zum Thema Zweiter Weltkrieg und Nationalsozialismus. Hoffentlich hatten ihre Lehrer nichts daran auszusetzen. Sie hatte Angst davor, die Blätter abzugeben, schaute alles zig Mal auf Rechtschreib- und sonstige Fehler durch, und als sie schließlich in Zeitlupe aufstand und mit den Blättern auf die Aufsicht zuging, zitterte sie am ganzen Körper. Ihr Geschichtslehrer nahm die Arbeit an, sortierte sie ein und nickte ihr lächelnd zu, als wolle er sagen: „Sie haben es geschafft!“ Aber er log. Drei Prüfungen hatte sie noch vor sich. Eine davon mündlich. Und an die wollte sie gar nicht erst denken. Nichtsdestotrotz fühlte Annika sich unglaublich erleichtert, als sie wieder vor der Tür zum Prüfungsraum stand. Sie hatte es überlebt. Federnden Ganges schritt sie durch die Schule, Richtung Fahrradständer. Und da sah sie etwas, was ihr gar nicht gefiel. Neben dem Fahrradständer machten Bastian und Julia einen auf oberglückliches Pärchen. Der leichte Wind trug einige Gesprächsfetzen zu Annika herüber. „Boah, war die Prüfung vielleicht anstrengend!“, stöhnte Bastian. „Ich finde, du hast das ganz toll gemacht!“ Nasereiben, Küsschen. Annika fand, dass Max Liebermann schon ganz Recht gehabt hatte: Manchmal konnte man gar nicht so viel fressen, wie man kotzen wollte. Auf einmal hörte sie von irgendwoher ein Lied von früher, obwohl eigentlich gar kein Lied zu hören war. Langsame Gitarrenklänge, ab und zu ein kräftiger Akkord. Und ein Sänger, der beklagte, dass Liebe wehtat. Ihre beste Freundin hatte es ihr vor über einem Jahr mal gezeigt, nachdem sie mit viel Herzschmerz erzählt hatte, dass Bastian jetzt mit Julia zusammen war. Danach hatte sie sich noch mieser gefühlt als vorher. Eine nahegelegene Kirchenglocke, die halb eins signalisierte, unterbrach Annikas Gedanken. Sie schloss ihr Fahrrad auf, stieg auf und fuhr los. Bastian rief ihr noch ein „Ciao, Annika“ hinterher, als ob er sich für sie interessierte. Von fern war ein Krankenwagen zu hören.
Es gab Augenblicke, in denen man sich fragte, wie das Leben nur weitergehen sollte. Diese Augenblicke hatte Frieda in den Jahren um 1945 sehr oft gehabt. Oft hatte sie ihre Mutter bewundert, die alles ganz allein geschafft hatte – Haushalt, Kinder, Leben… Sie war sehr streng erzogen worden. Natürlich hatte sie sich in einige Männer verliebt, aber zu mehr als gewöhnlichen Gesprächen mit einem Meter Mindestabstand war es nie gekommen, das hatte ihre Mutter schon zu unterbinden gewusst. Der erste Mann, den sie näher hatte kennen lernen dürfen, war der Sohn eines Freundes der Familie gewesen. Er hieß Walter. Sie hatte ihn immer nur unter Aufsicht der Eltern treffen dürfen, zum Kaffee. Als klar geworden war, dass etwas Ernstes daraus werden würde, war sofort eine Hochzeit anberaumt worden. Erst nach der kirchlichen Hochzeit hatte Frieda zu Walter ziehen dürfen. Der Pfarrer hatte davon erzählt, dass die Ehe heilig sei. Sie hatte neben ihrem Bräutigam gestanden und sich gefragt, ob es gut gehen würde. Es war gegangen, siebenundvierzig Jahre lang. Vier Kinder, sieben Enkelkinder. Obwohl es manchmal sehr schwierig gewesen war, hatte sie nicht im Traum daran gedacht, ihren Mann zu verlassen. Der Tod hatte allerdings daran gedacht. Er war ein grausamer Herr. Er hatte Frieda ihren geliebten Mann genommen, mit dem sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte. Sie vermisste ihn sehr und dachte noch oft an ihn. Jetzt saß sie in der Küche auf dem Platz, auf dem er seine letzten Lebensjahre immer gesessen hatte, im Haus ihres jüngsten Sohnes. Vor ihr stand eine Tasse Tee. Frieda schaute nachdenklich aus dem Fenster. Wann würde sie Walter wiedersehen? Es würde sicher nicht mehr lange dauern, jedenfalls hoffte sie das. Er fehlte ihr. Seine Stimme, sein Geruch. „Walter“, flüsterte sie leise, „nimm mich zu dir…“
Während sie durch die Stadt radelte, stellte Annika sich vor, was sie zu Hause erwarten würde. Die Geschenke hatte sie heute Morgen schon gekriegt, zusammen mit der Ermahnung, bei der Prüfung auch ja alles zu geben. Ihre Eltern hatten damals darauf bestanden, dass Annika das Abitur machte. Ihre Oma war die gewesen, die immer auf gute Noten gepocht hatte und darauf, dass Annika unheimlich viel für die Schule machte. Wahrscheinlich würde sie ihr befehlen, nicht so viel zu jammern, wenn sie gleich von den Strapazen des bisherigen Tages erzählte, so stellte Annika sich das jedenfalls vor. Als sie mit dem Fahrrad in ihre Straße einbog, kam ihr ein Notarztwagen entgegen. Der war allerdings nicht im Einsatz. Das freute Annika sehr, denn sie erschrak immer fürchterlich ob der Lautstärke, die solche Wagen immer erzeugten. Sie lehnte ihr Rad an die Hauswand, schloss es ab und betrat das Haus. „Hallo, Leute, ich bin wieder da!“, rief sie. Niemand antwortete ihr. Das war ungewöhnlich, eigentlich müssten um die Uhrzeit alle wieder da sein. In der Küche war niemand, im Wohnzimmer nicht, auch alle anderen Räume im Erdgeschoss waren leer. Sie ging die Treppe hoch. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Im Zimmer ihrer Oma fand sie schließlich ihre Eltern und ihre Oma. Sie lag im Bett und schlief. Oder sah es nur so aus? Annika sah ihre Eltern an. „Was ist hier los?“ Ihr Vater teilte es ihr mit. „Oma ist gerade gestorben. Herzanfall. Der Notarzt konnte nichts mehr für sie tun.“ Annika starrte ihre Oma an, die im Bett lag und sich nicht mehr rührte, aber friedlich aussah. Ihre Eltern kamen auf Annika zu und nahmen sie in den Arm. „Wenigstens ist sie jetzt wieder bei Opa“, murmelte sie.