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Onlinegemeinden

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Papst Benedikt hat einmal gesagt: „Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“ Und auch wenn ich ihn nicht besonders mag, damit hat er auf jeden Fall Recht. Jeder sollte seinen Glauben grundsätzlich so ausleben dürfen, wie er möchte. Und manche tun das eben im Internet. So auch ich.

Nachdem ich aus meiner Heimatstadt weggezogen war, fühlte ich mich lange ziemlich traurig, weil mir meine alte Gemeinde fehlte. Umso glücklicher war ich, als ich bemerkte, dass es auf Twitter Leute gibt, die sich jeden Abend zum Gebet treffen, zur #twomplet. Schnell machte ich auch als Vorbeterin mit.

Der eine oder andere wird sich jetzt eventuell fragen: „Hä? #twomplet, wasn das?“ Ich erkläre es. „twomplet“ ist ein Kofferwort aus „Twitter“ und „Komplet“, dem christlichen Nachtgebet. Jeden Abend um 21 Uhr versammeln sich die #twomplet-Mitbeter. Es gibt einen Vorbeteaccount (@twomplet) und alle anderen antworten dann auf dessen Tweets oder bringen selbst welche ein, natürlich versehen mit dem Hashtag #twomplet. Wer wissen möchte, wie so was aussieht: Ich habe hier mal meine vorbereiteten Tweets vom 15. Oktober hochgestellt.

Ich habe mal dem Pastor, mit dem ich zeitweise zusammengearbeitet habe, davon erzählt, und er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass über das Internet so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Was mich ehrlich gesagt überrascht hat, denn er war noch relativ jung. Doch es ist tatsächlich so: Das Gemeinschaftsgefühl, das in der #twomplet entsteht, ist großartig. Und mal im Ernst, wie oft kommt es in einer Offline-Gemeinde vor, dass so unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen (denn ja, es ist ökumenisch!) so viel miteinander zu tun haben?

Nicht nur die Komplet ist auf Twitter zu finden, auch die Laudes kann man auf Twitter mitbeten und analog zu „twomplet“ hat man dieses Twitter-Morgengebet „twaudes“ getauft. Wie bei der #twomplet auch gibt es bei der #twaudes einen Vorbeteaccount (@_twaudes), auf den man dann antworten kann, oder man bringt sich selbst ein (Hashtag #twaudes nicht vergessen). Die Uhrzeit, zu der die Morgenbetenden sich versammeln, ist unterschiedlich, je nachdem, ob der Vorbeter eher Lerche oder Eule ist (ich selbst schaffe es selten vor 7 Uhr…). Wer wissen will, wie so eine #twaudes aussieht: Hier kann man meine letzte #twaudes finden.

Wir freuen uns immer über neue Vorbeter (einfach bei den angegebenen Accounts oder mir melden). Beim Aufbau ist man grundsätzlich recht frei. Je nachdem, wer vorbetet (katholisch, evangelisch, reformiert, freikirchlich…), kann es ganz unterschiedlich aussehen. Womit wir wieder bei den Wegen zu Gott wären.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Mein 2004

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Frau Nessy hat mir ein Jahr zugelost, zu dem ich was aus meinem Leben erzählen soll, und das tue ich doch gerne.

2004

Alter

12 bzw. 13 Jahre.

Aufenthaltsort

Ein kleines Dorf nördlich der damals noch drittgrößten Stadt Niedersachsens.

Beruf

Schülerin der achten bzw. neunten Klasse eines Gymnasiums. Erstaunlich, dass ich es noch in die neunte Klasse geschafft habe, ich bekam damals meinen ersten blauen Brief. Mein Dad hat ihn in der Küche aufgehängt, damit ich immer daran erinnert werde, mich ab jetzt mehr anzustrengen (was nicht geklappt hat). Im neuen Schuljahr bekam ich zum ersten Mal Politikunterricht, der aber aufgrund einer verplanten, kettenrauchenden Lehrerin nicht so gut war. Ich habe die Schule damals insgesamt gehasst, weil ich mich ständig gelangweilt und so gut wie keine Freunde hatte. Eher so das Gegenteil davon.

Beziehung

Ich war so einige Male verliebt, von einer Beziehung aber leider weit entfernt. Wer will auch ein Mädel mit hässlicher Frisur und schiefen Zähnen, die noch dazu viel jünger ist als man selbst? Rückblickend kann ich aber froh sein, dass nie was draus geworden ist, die Kerle waren charakterlich alle Ärsche.

Haare

Siehe oben. Ich erinnere mich dunkel, dass ich damals ein Experiment mit kupferroter Tönung gewagt habe. Ansonsten: aschblond und Länge so ungefähr bis zu den Schultern.

Urlaub

Irgendwo in Südschweden (mal wieder).

Bemerknis 1

Eines der wenigen Highlights in diesem Jahr: die Eröffnung eines Internetcafés direkt neben der Schule. Wir hatten ja kein Internet und ich habe fortan mein ganzes Geld dort gelassen, bis ich Leute kannte, bei denen ich das Internet nutzen konnte. Damals wie heute fand ich das Internet total klasse.

Bemerknis 2

Ich war damals die totale Fernseheule. Meine Eltern haben irgendwann versucht, meinen Fernsehkonsum zu unterbinden. Ich habe allerdings schnell herausgefunden, wo der Schlüssel zum Wohnzimmer ist, wie ich die Anlage wieder an den Strom anschließe und wann ich gucken kann, ohne dass meine Eltern was davon merken. Ich habe mir damals Sachen angeguckt, von denen ich heute nicht mehr glauben kann, dass ich sie jemals gut fand, z.B. “Freunde – Das Leben beginnt” und “Die Abschlussklasse”.

Weiterführende Literatur

Ich habe fünf Jahre nach dem hier besprochenen Jahr Abitur gemacht – hier der Artikel über meinen Jahrgang. Was nicht drinsteht: Der Schulleiter wollte uns die Abishirts verbieten, weil er den Spruch “Scheiß auf Abi – ich werd Pirat!” respektlos fand. Er war aber schon vorher nicht als guter Schulleiter bekannt – er hat einem Jungen aus dem Jahrgang unter mir einen mehrtägigen Schulverweis erteilt, nur weil der ein T-Shirt mit “obszönen Worten” trug, und für die Beschwerde eines Abiturienten, er sei in der mündlichen Prüfung ungerecht behandelt worden, hat er sich einfach mal null interessiert. Mittlerweile hat er allerdings die Schule gewechselt. (Die Armen…)

Sollte jemand von den Lesern Lust haben, daran teilzunehmen – nur zu! Einfach einen Kommentar hinterlassen, ich lose dann ein Jahr zu.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Immer wieder sonntags

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…kommt die Langeweile auf. Und weil ich eine unglaubliche Selbstdarstellerin bin gerne Fragen über mich beantworte, mache ich das jetzt hier im Blog.

Wenn du ein Buntstift wärst, welche Farbe wärest du? Knallrot.

Wo willst du in deinen Flitterwochen hinfliegen? Nach Südschweden. Aber bitte nicht dahin, wo meine Eltern sind.

Was bemerkst du als Erstes am anderen Geschlecht? So komisch es klingt, aber ein sehr wichtiger Punkt sind die Haare. Sie sind meiner Meinung nach elementar für das gute Aussehen einer Person.

Was ist dein Lieblings…

körperteil? Der Kopf. Leider wird der von den meisten Menschen sehr vernachlässigt.

getränk? Leitungswasser.

film? “Spiel mir das Lied vom Tod”.

tag? Samstag.

pizza? Bolognese mit Hollandaisesoße drauf, omnom.

Welchen Film hast du als Letztes gesehen? “Dänische Delikatessen”. Kann ich sehr empfehlen. Danach mariniertes Fleisch zu essen, allerdings nicht.

Redest du viel? Laut meiner besten Freundin nicht. Laut meinem Freund wechselt es – ich habe angeblich Phasen, in denen ich kein Wort rausbringe und dann wieder welche, in denen ich nicht zu bremsen bin. Ich glaube, es ist launenabhängig.

Was isst du normalerweise zum Frühstück? Brot mit was Herzhaftem drauf. Oft ist Frischkäse dabei, davon bin ich nämlich ein Riesenfan.

Wer oder was möchtest du sein, wenn du wiedergeboren wirst? Irgendeine bedeutende Persönlichkeit der Geschichte…

Wem wärest du lieber nie begegnet? Diversen Leuten, die ich im Laufe meiner Schulausbildung getroffen habe.

Wie schafft man es, dich in sich verliebt zu machen? Man sollte ein Mensch sein. Dazu gehört außerdem, gut auszusehen, mir zuzuhören und mich zum Lachen zu bringen.

Wenn du die Chance hättest, etwas in deinem Leben anders gemacht zu haben, was wäre das? Ich hätte niemals die schulische Ausbildung gemacht.

Wie zufrieden bist du mit deiner Figur? Es hat lange gedauert, aber mittlerweile bin ich mit meiner Figur sehr zufrieden. Am besten bleibt sie genau so, wie sie jetzt ist.

Wann und mit wem hattest du das erstes Mal? Ich war 16 und es war mit meinem Freund.

Wer war früher dein Schwarm? Diverse männliche (und ein, zwei weibliche) Wesen aus meiner Schullaufbahn, die ich heute nicht mal mit dem Arsch angucken würde. Es ist mir schleierhaft, wie ich mich in die vergucken konnte, denn sie waren fast alle menschliche Ärsche.

Was ist Sex für dich? Es ist lebensnotwendig. (Ohne wäre ich ja nicht mal entstanden.)

Hattest du schon einmal ungeschützten Geschlechtsverkehr? Nein. Jeder Geschlechtsverkehr sollte geschützt sein, es sei denn, man will Kinder.

Wie ist deine Meinung zu One-Night-Stands? Solange man verhütet (siehe oben) und es hinterher niemanden gibt, der verletzt ist, finde ich sie in Ordnung.

In welchem Maße wurdest du aufgeklärt? Mein Vater hat das Thema bis auf einige “Mach-keine-Dummheiten”-Kommentare komplett ausgelassen, meine Mutter hat sich darauf beschränkt, mir zu erklären, dass ich doch die Pille verwenden soll. In der Schule habe ich drei Mal Aufklärungsunterricht mitbekommen – in der vierten Klasse, in der fünften Klasse und in der zehnten Klasse. Im fünften Schuljahr gab es so nette Bilder im Biologiebuch, wie Heranwachsende in einem bestimmten Alter aussehen. Das Bild der nackigen Neunjährigen wurde grölend herumgezeigt. Drei Mal dürft ihr raten, wer dank Überspringen die einzige Schülerin dieses Alters war. In der zehnten Klasse lief es schon vernünftiger ab, aber rückblickend hätte ich mir diesen Unterricht auch etwas anders vorgestellt. Es war alles sehr theoretisch, bestimmte Punkte wie z.B. Homosexualität wurden gemieden und Verhütungsmethoden wurden uns nur an Hand des Buches erklärt, hurra.

Wer sonst noch irgendwelche unbedingt zu beantwortenden Fragen an mich hat, darf sie gerne stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Nachtrag 15. September 2015: In meinen Flitterwochen will ich ums Verrecken nicht nach Südschweden. Lieber an irgendeinen Ort, den ich noch nicht kenne wie meine Westentasche. Auch andere Dinge haben sich geändert.

Nachtrag 4. November 2020: Meine Lieblingsgetränke sind Cocktails (alk.) bzw. Limonade (nichtalk.).

Geschützt: Elektrische Zahnbürsten sind unterhaltender

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