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Schlagwort-Archive: Fahrlehrer

Katze, Schokolade, Motorrad

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(Vielen Dank an Bammy für den Titel. 🙂 )

Am Straßenrand lag etwas, das vor Urzeiten mal eine Katze gewesen sein musste, lange, bevor Liane mit dem Auto an der Stelle vorbeifuhr. Sie sah die Ex-Katze, verzog angewidert das Gesicht und schaltete in den vierten Gang, um weiter ihren Weg zu machen.
War der Gang richtig eingeschaltet? War er, denn der Motor des Autos meckerte nicht. Gut. Als Liane noch in der Fahrschule gewesen war, hatte sie ihren Fahrlehrer des Öfteren damit zur Weißglut gebracht, dass sie sich verschaltete. Bei 20 Stundenkilometern den vierten Gang reinzuhauen, war nicht so gut. Auf der Autobahn aus Versehen den zweiten Gang einzulegen, auch nicht.
Selbst als sie schon lange den Führerschein in der Tasche hatte, saß immer noch die mächtige Angst in ihr, sich zu verschalten und dem Motor auf die Weise etwas anzutun. Ihr Fahrlehrer hatte ihr mal von einem Schüler erzählt, der ein Problem mit der Motoraufhängung und somit einen fünfstelligen Schaden verursacht hatte. Das wollte sie gerne vermeiden.
Sie war überhaupt ein sehr ängstlicher Mensch. Deswegen hatte sie den Führerschein auch erst sehr spät in Angriff genommen und auch sehr lange dafür gebraucht, um ihn zu kriegen. Seit sie ihn aber hatte, fuhr sie umso lieber. Sie war stolz, ein weiteres Hindernis ihres Lebens aus dem Weg geräumt zu haben.
Die Angst durfte nicht siegen, das hatten ihr immer wieder die unterschiedlichsten Leute gesagt. Diese Leute hätte sie früher in ihrem Leben gebraucht. Sie hatte zwar ein einigermaßen passables Abitur hinbekommen, aber dann aus lauter Angst, an der Uni zu versagen, eine Ausbildung begonnen. Klar, sie hatte genug Geld, aber das konnte sie auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie gnadenlos unterfordert, mit den Mitschülern ständig im Streit und insgesamt überhaupt sehr unglücklich war.
Während Liane die Straße weiter entlangfuhr, dachte sie nach. Sie redete sich selbst gern ein, dass ein Nichtkönnen sie noch nie von irgendwas abgehalten hatte. Und dann musste sie an eine Szene aus der Fahrschule denken. Als sie bereits kurz vor der praktischen Prüfung stand, verriet sie ihrem Fahrlehrer, dass sie gerne mal Motorrad fahren lernen würde. „Das packst du charakterlich überhaupt nicht“, hatte der Fahrlehrer gesagt. „Weißt du eigentlich, wie oft man sich in den ersten Stunden mit dem Motorrad auf die Schnauze legt? Da gibst du total schnell auf.“ „Kann schon sein, dass das anstrengend ist“, entgegnete Liane, „aber mein Vater hat mich früher immer mitgenommen auf dem Motorrad und das war so schön.“ Der Fahrlehrer nickte und wies sie an, die Spur zu wechseln.
Nun, mit dem Motorradführerschein würde sie wohl noch warten müssen. Es wäre jetzt jedenfalls gegen alle Vernunft, sich die Straße auch noch auf zwei Rädern erobern zu wollen, während noch mindestens ein Jahr Studium auf sie wartete. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie tatsächlich an der Uni immatrikuliert war, obwohl das schon ewig lange so war. Würde sie jemals fertig werden?
Liane fuhr auf den Parkplatz ihres örtlichen Supermarktes, stellte den Motor aus, lehnte sich über ihr Lenkrad und seufzte.
So oft fragte sie sich, ob sie im Leben auf dem richtigen Weg war, und so oft tendierte sie dazu, diese Frage mit Nein zu beantworten. Ohne jemals zu wissen, was denn der richtige Weg war.
Sie seufzte laut, schnappte sich den Einkaufskorb, schloss ihr Auto ab und ging in den Supermarkt. Eine Frau pries mit falschem Lächeln die neueste Kreation aus Schokolade an. Liane nahm eine Probe und ging weiter. Sie musste daran denken, wie sie mal einen Ausbeuterjob im Supermarkt gehabt hatte, den sie nach zwei Tagen gekündigt hatte. Ob die Frau hier wohl besser bezahlt wurde?
Der Signalton, der eine Durchsage ankündigte, riss sie aus ihrer Lethargie. Sie musste schnell noch alle Zutaten fürs Abendessen besorgen, damit sie noch rechtzeitig vor ihrer Lieblingsserie mit dem Essen fertig war.
Brauchte man ein Ziel im Leben? Viele Menschen lebten einfach nur so vor sich hin. Und waren damit unglücklich.
Liane seufzte, packte ihre Einkäufe in den Korb und danach aufs Band und freute sich, dass sie wenigstens eine Lieblingsserie im Fernsehen hatte, weil das hieß, dass sie etwas hatte, worauf sie sich freuen konnte.

Geschützt: Wie man einen Fahrlehrer zum Lachen bringt

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Geschützt: My big fat German wedding

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Geschützt: Fahrstundeeeee

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Überraschende Erkenntnisse

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Wie ihr vielleicht wisst, muss das Auto anständig versichert sein, wenn ihr es im öffentlichen Verkehr in Betrieb nehmen wollt. Mein Fahrlehrer hat gestern erzählt, dass auch Seehunde mit reingenommen wurden. Seehunde? Ernsthaft? Wie hat es irgendwer geschafft, einen Unfall mit einem Seehund zu haben (denn aus irgendeinem Grund muss das ja mit reingenommen worden sein)?

Heute hatte ich dann aber ein NOCH interessantes Gespräch. Der eine oder andere weiß vielleicht, dass ich nach meiner praktischen Stunde nicht besonders gut drauf war. Heute haben wir noch mal darüber geredet. Der Fahrlehrer meinte, als ich aus dem Auto wackelte, habe er erst mal überlegt, was er mit mir machen soll, weil ich wohl aussah, als würde ich gleich zusammenklappen. Er habe gemerkt, dass ich einen Leistungsabfall hatte, weswegen er auch die Pedale übernommen hat, sobald wir wieder in der viertgrößten Stadt Niedersachsens waren. Ich habe ihm dann von den Kopfschmerzen erzählt, die ich mittendrin bekam, und er meinte, dann hätte ich eigentlich nicht fahren dürfen. Ähm, okay… Hoffentlich wird das nächsten Montag besser. Ich werde gucken, wie ich das hinkriege.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Verkehrssituationen

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Gestern hatte ich meine erste praktische Fahrstunde. Und ich fühlte mich dabei ungefähr so:

Naja, Übung, Meister, blablabla.

Heute dann wieder Theorie und man hört Sachen, die glaubt man nicht. Es ging zum Beispiel um Halteverbotsschilder. An dem See, in dessen Nähe mein Freund aufgewachsen ist, findet man laut Fahrlehrer ein Schild, das so aussieht:

Schild

Wie soll man denn da reagieren? Mein Fahrlehrer hat gleich darauf hingewiesen, dass das kein offizielles Schild ist.

(Das hier habe ich übrigens gefunden, als ich nach Bildern von dem Schild suchte. Okay…)

Später hat er dann davon erzählt, wie ihm auf der Autobahn ein Reifen platzte, was dafür sorgte, dass sein Hintermann – der einen teuren BMW fuhr – u.a. eine Kiste Cola vorne drauf bekam. Erstaunlicherweise hielt der BMW-Mann nicht an. Mein Fahrlehrer vermutete, dass das Auto geklaut war.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Noch ’ne Geschichte

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Um genau zu sein, möchte ich hier zwei Geschichten wiedergeben, die heute in der Fahrschule erzählt wurden.

1.) Das verletzte Kind

Der Fahrlehrer wies darauf hin, dass man, wenn man Kinder im Auto hat, am besten immer die Türen sichert. (Und natürlich die Kinder selbst.) Während einer Übungsstunde musste er mal Halt machen, weil ein Porsche mitten auf der Kreuzung stehengeblieben war. Er ging hin, um zu sehen, ob er helfen kann. Auf der Straße lag ein höchstens zweijähriger Junge, dem anzusehen war, dass er einen Schädelbasisbruch hatte. Die Mutter keift: „Dieser ungezogene Bengel macht einfach während der Fahrt die Tür auf!“, schmeißt das Kind wieder ins Auto (ja, das darf man wörtlich nehmen) und rast nach links davon. Das Krankenhaus wäre ein paar hundert Meter weiter rechts gewesen. Der Fahrlehrer sagte, er habe davon ausgehen müssen, dass das Kind gestorben ist.

2.) Es gab Gott sei Dank auch lustige Geschehnisse. Nach der Stunde erzählte ich dem Fahrlehrer, dass meine Verwandtschaft mir ein Auto schenken will. Aus seiner Sicht habe ich vermutlich zwei Fehler gemacht: Das Auto ist gebraucht und es ist ein Hyundai. Ich wurde darauf hingewiesen, dass man Autos am besten immer neu kauft, dass nach 100000 km immer irgendwas total kaputtgeht und dass Asiaten in der Reparatur immer viel teurer seien. Außerdem sei bei meinem fünf Jahre alten Wagen vermutlich gerade die Garantie erloschen und ich solle doch mal gucken, ob ich noch eine Verlängerung kaufen könnte. Als ich zur Tür rauswollte, fragte er dann noch, wie viel meine Verwandtschaft denn von mir haben wollte. „Das schenken die mir.“ „Na, DANN musst du’s auf jeden Fall machen. Dann kannste auch 5000 Euro für Reparaturen bezahlen, ist immer noch billig.“ Alles klar. 😀

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

PS: Gestern erzählte er etwas über einen Fahrschüler, der durch die Prüfung fiel, weil auf seiner Fahrbahn ein LKW stand, der einige Stunden lang etwas entladen musste, und wegen der durchgezogenen Linie hielt er es für eine ganz tolle Idee, einfach rückwärts zu fahren.