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Arbeitstitel

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Dies ist eine ältere, unvollendete Geschichte von mir. Wer eine Idee für ein Ende hat – bitte bei mir melden!

Wenn um einen herum das Leben tobte, innerlich davon aber gar nichts zu spüren war. Wenn die Menschen in den Straßen ihr Leben genossen, man selber aber schon lange innerlich tot war. Wenn sich bunte Werbeplakate, grüne Haare und der blaue Himmel präsentierten, man selber aber nur Blick für graue Betonplatten hatte. Dann war man so weit wie ich.
Tausend Mal hatte ich Sprüche zu hören bekommen, wie schön das Leben doch sei, man müsse nur die Augen offenhalten. Man müsse sich im Spiegel anlächeln, dann komme die positive Stimmung schon von selbst. Man müsse die Chancen im Leben nutzen, dann sei alles gut. Diese Leute hatten Unrecht. Ich wusste es ganz genau. Ich sagte es ihnen nur nicht mehr. Erzählte ich ihnen aus meinem Leben, wurden die falschen Sätze sowieso nur wiederholt. Sie klangen wie Hohn.
Der Bus, in dem ich saß, röhrte durch die Stadt, aber ich nahm die Geräusche gar nicht wahr. Selbst dass ich an der Eisdiele vorbeifuhr, in dem mich mein Freund mal mit einer Kreation aus Erdbeeren gefüttert hatte, registrierte ich kaum. Ich merkte kaum noch, wie weh es mir getan hatte, dass er mich kurz vorm Umzug in die gemeinsame Wohnung für seine Studienkollegin verlassen hatte. Es war doch so lange her. Als ich in meiner Wohnung ankam, grinsten mich das dreckige Geschirr, drei zu bearbeitende Vorlesungsskripte und eine unbezahlte Rechnung an. Früher hätte ich mich über so etwas leidenschaftlich geärgert. Heute ging es an mir vorbei wie eine Tussi an einer Kik-Filiale.
Ich ließ mich aufs Bett fallen und die Augen im Raum herumwandern. Was hatte ich hier nicht schon alles erlebt… und jetzt war hier tote Hose. Keine Partys mit Freunden. Keine Stunden mit Umarmungen oder nach Zimt riechendem Gleitgel. Selbst der DVD-Player lief nur noch selten. Meine Tage bestanden mittlerweile nur noch aus Uni, Arbeit, Internet und Schlaf. Ich funktionierte. Mehr konnte man von mir doch nicht erwarten. Ich war froh, dass ich nicht wie früher in einer WG wohnte. Bevor ich mit meinem Freund zusammenziehen wollte. Dann hätte man mich dauernd genervt wegen Belanglosigkeiten wie dem Putzplan, den Mülltonnen oder Staub auf dem Küchenschrank. So konnte ich tun, was ich wollte. Eigentlich keine schlechte Sache.
Ich lauschte in die Stille hinein. Konnte sie mir etwas geben? Manchmal klappte das. Ein beruhigender Effekt. Dabei war ich scheintot.
Auf einmal bekam ich ein merkwürdiges Gefühl. Bevor ich in mir genauer artikulieren konnte, was es war, hatte ich mir die Schuhe angezogen, meine Tasche gepackt und das Haus verlassen.

Früher war ich gern Bahn gefahren. Zu meinem Freund, zu Freunden, bowlen, Kinofilme angucken, auf Demonstrationen gehen… nach und nach war das alles abgestorben. Wo sollte ich jetzt noch hinfahren, wenn mein Freund in einer anderen Welt war und meine Freunde keine Zeit mehr hatten? Ich war noch nie der Mensch gewesen, um etwas allein zu tun. Und so war es x Monate her, seit ich mein Semesterticket zuletzt genutzt hatte. Ich hätte den Leuten an der Uni sagen können, dass ich viel zu viel bezahlte, ich fuhr ja nie. Aber wozu?
Ich wusste noch genau, wie ich die Strecke zum Hauptbahnhof mal gegangen war und gedacht hatte, dass ich für längere Zeit nicht hierhin zurückkehren würde. Damals konnte ich noch nicht wissen, dass ich das Praktikum bereits nach einer Woche aufgrund allgemeiner Unzufriedenheit abbrechen konnte. Und daran erkannte man auch, wie unerwachsen ich im Grunde war. Eine erwachsene Frau hätte entweder die vollen drei Monate durchgehalten oder wäre glücklich damit gewesen, abgebrochen zu haben. Auf mich traf nichts davon zu. Bleiben ging nicht, Weggehen auch nicht. Was sollte das alles?
Ich stand an einer Ampelkreuzung und wartete. Ich sah mich um. Rechts ging es zu einem Mietshaus, in dem ich mal ein WG-Zimmer besichtigt hatte. Ich wünschte mir, ich hätte damals dieses Zimmer angenommen und nicht das andere. Dann wären wir nicht so nah dran gewesen an dieser anderen Tussi und dann hätte mein Freund mich nicht verlassen. Ich seufzte und folgte dem grünen Männchen.
Auf der linken Seite sah man ein hässliches Fabrikgebäude, in dem seit einigen Jahren eine Moschee untergebracht war. Ich hatte sie mal von der Uni aus besichtigen wollen, dann aber den Termin verpennt. Ich hatte mich so furchtbar geärgert, weil ich dafür so früh aufstehen musste und dann als Einzige auf dem Vorplatz stand. Als ich wieder nach Hause kam, wurde ich in den Arm genommen und hatte den Ärger schnell vergessen. Jetzt wartete niemand mehr auf mich.
Ein paar Meter hinter der Moschee befand sich ein autonomes Zentrum. Ich erinnerte mich an einen Augenblick von vor einigen Monaten, als jemand Werbung für eine dortige Veranstaltung machen wollte, was einige Mitglieder der JU-Hochschulgruppe verhindern wollten. Die Seminarssitzung, in der das passierte, hatte in Tischeklopfen und lautem Johlen geendet. Schon damals hatte ich mich weit weggewünscht.
Neben der Eisenbahnunterführung war ein Club. Ich hatte mir lange vorgenommen, dort mal reinzugehen, diesen Plan aber irgendwann begraben. Alleine… nein, das war nichts. Auf der Brücke pappte ein Graffito. Negative Gefühle sind nur fehlende Moleküle. Welch gelungener Reim. Ich trat kurz gegen die Wand und latschte weiter. Da tat sich auch schon der Hauptbahnhof vor mir auf. Nur zwanzig Minuten Fußmarsch und so viel mehr als das. Immer noch wusste ich kaum, wie mir geschah. Ich studierte den Abfahrtsplan. In zehn Minuten ging der nächste Zug. Er führte in Richtung Süden. Ich bemerkte, dass nicht alle Stationen der Strecke angegeben waren. Ich stellte mich an den Ticketautomaten und löste eine Karte für den Fernzug. Ich konnte es mir leisten. Ich hatte ja so lange nichts mehr unternommen, was mehr Geld kostete als ein Wochenendeinkauf.
Am Gleis warteten einige sektselige Damen auf Wochenendausflug, mehrere Anzugträger und eine Familie. Mit den üblichen fünf Minuten Verspätung fuhr der Zug in den Bahnhof ein und ich setzte mich hinein.

In meinem Großraumabteil, das mir die Sitzplatzreservierung zugewiesen hatte, saßen viele Fahrgäste und so dauerte es lange, bis der Schaffner, den ich schon früh an der Tür zum Abteil ausgemacht hatte, bei mir ankam. Er knipste meine Karte an, lächelte mich an und wünschte mir eine gute Fahrt. War sie das? Das Kind der Familie, die vorhin mit mir zusammen eingestiegen war, verkündete kreischenderweise, wie toll es doch im Zug war. Dieser fuhr vorbei an Kirchen, Fabrikgebäuden und Signalen ins Grüne. Die Stadt lag hinter mir. Jetzt wurde es spannend. Wurde es das?
Ich starrte auf die immer schneller vorbeifliegende Landschaft, meine Gedanken waren gleichzeitig überall und nirgendwo. Wohin wollte ich eigentlich?
Ich hatte diese Linie schon mehrmals genutzt. Einmal hatte ich einen Ausflug zu einer Ausstellung gemacht, zusammen mit einigen Freunden. Auf dem Rückweg war ich gestürzt und hatte mir den Fuß verknackst. Alle hatten sich um mich gekümmert. Am meisten mein Freund, der auch dabei gewesen war. Ich wusste kaum noch, wie diese Aufmerksamkeit war, die ich damals bekommen hatte.
Das Kind lärmte vor sich hin und fragte bei jeder Station, die wir erreichten, ob wir schon da seien. Da konnte ich ja froh sein, dass ich nur drei Stationen fuhr. Ich zuckte zusammen, als angesagt wurde, wo ich den Zug laut Fahrkarte verlassen wollte. Der Stadtname löste in mir so viele Emotionen aus.

Ich stand orientierungslos am Bahnhof. Die anderen Fahrgäste wussten, wohin sie wollten. Sie liefen zur Treppe, begrüßten Leute, die auf sie gewartet hatten, mit Händeschütteln oder Umarmungen oder Küssen – je nachdem, wie nahe sie ihnen standen. Ein junger Kerl latschte den Bahnsteig entlang und mampfte ein Käsebrötchen. Ich hatte absolut keinen Hunger.
Ich hatte absolut keinen Plan, wohin ich wollte. Ich schaute mich um. Der Bahnhof war voll von Menschen. Süßigkeitenautomaten. Rote und silberfarbene Züge. Schilder. Sollte ich etwas kaufen?
Ich lief die eine Treppe hoch und ging den Gang entlang. Ein dunkelhäutiger Mann versuchte, Blumen zu verkaufen. Ich kaufte ihm keine ab. Ein gelangweilter Hot-Dog-Verkäufer starrte auf die vorbeieilenden Menschen, so wie man an einem Regentag aus dem Fenster starrt. Eine junge Frau bereitete einem Kunden einen Latte macchiato zu. Eine Gruppe Jugendlicher regte sich darüber auf, dass der Fahrkartenautomat nicht funktionierte. Sollte ich Blumen kaufen? Einen Hot Dog? Einen Latte macchiato? Eine Fahrkarte in eine andere Stadt? Etwas ganz anderes, zum Beispiel eine Zeitschrift? Früher hatte ich vor längeren Bahnreisen immer eine gekauft und mich dann an den schönen Bildern oder Texten erfreut. Doch jetzt reizte es mich nicht mehr.
Ich ging die Treppe wieder herunter und ging den Bahnsteig entlang. Vielleicht fand ich ja hier etwas, das mir sagte, was ich tun sollte. Eine alte Frau und ein Berufstätiger im Anzug saßen im Warteraum neben der Yuccapalme und beschäftigten sich mit Klatschzeitschrift respektive Laptop. So einige Menschen standen herum, mit ihren Rollkoffern, verbrauchten viel Platz und starrten auf die Anzeigetafel. Sie wollten den nächsten Zug nehmen. Sie wussten, wohin sie wollten. Ich ging schnell weiter und erreichte schließlich die andere Treppe, die nach oben führte. Eine Fastfoodbude, wo sich um diese Zeit viele hungrige Menschen herumtrieben, die sich für wenig Geld den Magen füllen wollten. Eine mittelalte Frau kaufte in einem Kosmetikladen ein Geschenk für eine Freundin. In der Apotheke löste eine alte Frau ein Rezept ein. Die Apothekerin verschwand in den Hinterraum, um die Tablettenpackung zu holen. Ein junger Mann steuerte seinen Rollkoffer durch den Verkaufsraum eines Kiosks, mit einer Computerzeitschrift in der Hand. Lauter Menschen, die wussten, was sie wollten. Die zumindest ein mittelfristiges Ziel hatten. Und ich dagegen… was wollte ich hier? Was sollte ich jetzt tun? Was?
Diese ganze Reise war umsonst gewesen. Völlig ohne Zweck. Ich sollte jetzt nach Hause fahren. Ich lief zur Anzeigetafel, um zu sehen, wann der nächste Zug zurück nach Hause ging. Ich ergriff das Treppengeländer, um mir unten am Fahrkartenautomaten ein Ticket zu kaufen. Da hörte ich hinter mir meinen Namen. Und mich kannte niemand in dieser Stadt.
Zumindest redete ich mir das in Gedanken ein.
Ich konnte jetzt nicht mehr so tun, als wüsste ich nichts. Ich war komplett gelähmt und gleichzeitig in Gedanken so aktiv wie nie. Es war die Aktivität, die einen lähmte. Die Frage stand über allem: Was jetzt? Zwei Worte, die jeden Lösungsansatz im Keim erstickten und dadurch umso dringlicher wurden. Ich starrte vor mich hin, als hätte mich gerade jemand mit einem Geschoss im Rücken getroffen.
„Nina?“
Die Angst wurde stärker. Ich konnte mich unmöglich umdrehen. Was sollte dann passieren? Ich wusste absolut nicht, wie ich reagieren sollte. Mich traf das Ganze unvorbereitet, obwohl ich mir im Grunde meines Herzens darüber klar sein musste, dass das hier passieren konnte. Natürlich. Aber es war etwas anderes, sich etwas nur tausend Mal vorzustellen, als es dann tatsächlich zu erleben. Das „Was, wenn?“ war ein hypothetisches gewesen. Nie ein reales. Jetzt war es da. Es fühlte sich an, als würde jemand das Geschoss im Rücken herumdrehen.
Ich hatte mich noch nie so gefühlt. Obwohl… Es glich ein wenig dem Gefühl, das ich hatte, als ich vor gut zehn Jahren zum Arzt musste mit Verdacht auf Krebs. Ich trat in das Sprechzimmer dieses Arztes, der wusste, ob ich todkrank war oder nicht, und hatte absolut keine Ahnung, was er gleich sagen würde. Aber… Als ich mit vierzehn Jahren Angst hatte, erkrankt zu sein, wäre eine Erkrankung nicht meine Schuld gewesen. Jetzt, da ich in diesem Bahnhof stand, wusste ich ganz genau, was zu dieser Situation geführt hatte. Ich konnte nicht so tun, als wüsste ich nichts. Ich wusste es ganz genau. Ich wollte einfach nur weg. Ich drehte mich um.
Es war genau das, was ich erwartet und im Grunde meines Herzens auch erhofft hatte, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. „Was… machst du denn hier?“, fragte er mich, nachdem er zwischendurch einmal geschluckt hatte. Mein Herz schlug wie wild. Ja, was machte ich eigentlich hier? Es war eine total einfache Frage und auch wieder nicht. Ich hatte mich lange nach diesem Moment gesehnt, aber das konnte ich jetzt nicht so einfach zugeben. Es war schwierig, einem Kerl erst zu sagen, dass man nie wieder Kontakt mit ihm haben wollte, nur um ihm jetzt, nach einigen Jahren, klarzumachen, dass man diesen wieder aufnehmen wollte. Wie sollte das gehen?
Er ging einen Schritt auf mich zu.
Ich war noch nie der mutigste Mensch gewesen. Aber wieso war ich dann hier? Was sollte das alles, wenn ich ihm jetzt nicht sagte, wieso ich doch hier war?
Früher hatte er immer erraten, was ich gedacht hatte. Würde er es jetzt auch? Ich traute es ihm durchaus zu. Ich traute ihm fast alles zu in diesem Moment.
Es dauerte unendlich lange, bis sich meine Oberlippe von meiner Unterlippe, meine Zähne im Oberkiefer von meinen Zähnen im Unterkiefer getrennt hatten, bis einige leise gesprochen Töne meinen Mund verließen.
„Kannst du dir das nicht denken?“
Ein einziger Fragesatz, und doch lag darin so viel. Während ich ihn ausgesprochen hatte, hatte ich es nicht gewagt, ihm in die Augen zu sehen. Danach hob ich meinen Blick ganz langsam. Er wanderte über seine Kleidung, ich bemerkte nebenbei, dass er wie früher immer einen Anzug trug, der ihm unheimlich gut stand, und schließlich landete sein Blick in meinem.
Er schaute überrascht. Leicht ängstlich. Aber so, als hätte er im Grunde gewusst, was ich dachte. Analysierend. Wie schaute ich wohl gerade? War es derselbe Blick? Ich hatte mir schon früher immer gewünscht, in diesen Kopf hineingucken zu können. Er wusste immer, was in mir vorging, war selbst aber so unergründlich wie ein Meer. Und da wäre ich jetzt auch lieber gewesen als hier.
„Ich… hatte immer gehofft, dass du eines Tages kommst.“
Mein Herz schlug noch schneller. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Sollte es wirklich so sein, dass er so empfand wie ich? Hatte auch er sich diesen Moment tausend Mal vorgestellt? Dass er eines Tages hier langspazierte und auf einmal dieses Mädel traf, mit dem er so intensiven Kontakt gehabt hatte? Und wenn ich all diese Fragen mit Ja beantworten konnte: Was sollte ich dann tun? Was wäre eine angemessene Reaktion?

Nachtrag vom 29. November 2020: Ich habe das Ende selbst gefunden. Wer möchte es lesen?

Kassiererinnen, Personaler und die Deutsche Post

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Tagesordnungspunkt 1: Personaler

Ich habe ja nun einen Job. Ich musste aber auch sehr viel Unerfreuliches erleben. Leute ewig hinhalten und dann ohne Angabe von Gründen, stattdessen mit scheinheiligen Glück-Wünschen für die Zukunft absagen. Den größten Knaller landete aber eine so genannte soziale Organisation, bei der ich mich als Heilpädagogin in einem Kindergarten beworben hatte. Ich durfte einen Tag zum Hospitieren kommen, hatte Riesenspaß mit den Kindern… und wurde dann nicht genommen, weil ich nicht die staatliche Anerkennung als Heilpädagogin besitze. Ist ja nicht so, als wäre das bereits durch meinen Lebenslauf klargeworden…

Tagesordnungspunkt 2: Die Deutsche Post bzw. deren Unterhändler

Wenn ich nicht grad mit der Jobsuche beschäftigt war, habe ich Bachelorarbeit geschrieben. (Nach der ich immer noch nicht fertig bin, aber das ist ein anderes Thema.) Ich musste an einem Samstag drucken. Der Abgabetermin war Sonntag, der 27. September. In der Prüfungsordnung stand zwar, dass der Termin in solchen Fällen auf einen Montag verlagert wird, ich wollte das Ding aber einfach nur weghaben und suchte deswegen einen Post-Shop. War gar nicht so einfach, einen zu finden, der noch aufhatte.

In einem großen Kaufhaus fanden wir schließlich einen Verkaufspunkt. Ich fragte die Verkäuferin, ob ich hier ein Einschreiben verschicken kann (die Prüfungsordnung verlangt das so). Ich verstand nicht, was sie antwortete, weil sie im Laufen bereits zu einer anderen Kundin rannte. Fünf Minuten später war sie dann wieder bei mir. Sie sagte, es ginge nicht, obwohl es doch auf dem Schild stand. Dann schaute sie nach und meinte, es gebe hier wohl auf absehbare Zeit keine Einschreibemarken mehr. Nachgucken, ob es irgendwo in der Stadt einen anderen Laden gibt, wo ich es machen könnte, wollte sie auch nicht. Ich war halb am Verzweifeln, da meckert sie mich an: „Was wollen Sie Ihre Arbeit auch unbedingt an ’nem Samstag verschicken? Hätten Sie früher kommen müssen!“ Als mein Freund sagte, was er davon hielt, schmiss sie uns raus.

Ich fand schließlich heraus, dass ein von mir sehr geschätzter Asialaden in Bahnhofsnähe auch Pakete verschickt, und gab die Arbeit dort auf. Ich glaube, der Verkäufer hat sich etwas gewundert, als mein Freund sich für dessen Freundlichkeit bedankt hat. Nun dachte ich, die Geschichte sei damit erledigt. Denkste.

Vorgestern mailte mich das Prüfungsamt an, die Arbeit sei erst am 9. Oktober eingetroffen (wir erinnern uns: ich habe sie am 27. losgeschickt), und zwar beschädigt. Ich möge doch bitte vorbeikommen und belegen, dass ich die Arbeit rechtzeitig aufgegeben habe. Die Post hat von mir bereits eine gepfefferte Mail bekommen. Auf den Vorwurf selbst hat sie noch nicht geantwortet… nur gesagt, dass es noch etwas dauern kann, bis sie sich mit mir beschäftigt. Die Mail klang verdächtig nach Tagesordnungspunkt 1. Wenn noch etwas passiert: Will keep you posted.

(Tut mir leid, wenn ich da so ausgeholt habe, aber ich finde das einfach ungeheuerlich.)

Tagesordnungspunkt 3: Kassiererinnen

Nun ist es für Supermarktpersonal sicher ärgerlich, wenn ein Kunde an der Kasse nicht bezahlen kann. Aber muss man so laut, dass es jeder mitbekommt, eine Kollegin ausrufen mit den Worten „Kannst du hier mal ’n paar Sachen wegräumen, hier war wer, der hatte keine Kohle“?

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Epische Momente im Reallife

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Sonntag. Mein Freund und ich warten auf den Zug zurück nach Hause. Am Gleis steht außer uns auch noch eine Gruppe etwa mittelalter Menschen. Dann fährt der Zug ein… und sie spielen auf ihrem Ghettoblaster einfach mal „Man with the harmonica“… einsetzend bei dem Part mit der E-Gitarre.

Mit epischen Grüßen

Die Kitschautorin

Geschützt: Schon wieder eine schrottige Zeitschrift

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Verkehrssituationen

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Gestern hatte ich meine erste praktische Fahrstunde. Und ich fühlte mich dabei ungefähr so:

Naja, Übung, Meister, blablabla.

Heute dann wieder Theorie und man hört Sachen, die glaubt man nicht. Es ging zum Beispiel um Halteverbotsschilder. An dem See, in dessen Nähe mein Freund aufgewachsen ist, findet man laut Fahrlehrer ein Schild, das so aussieht:

Schild

Wie soll man denn da reagieren? Mein Fahrlehrer hat gleich darauf hingewiesen, dass das kein offizielles Schild ist.

(Das hier habe ich übrigens gefunden, als ich nach Bildern von dem Schild suchte. Okay…)

Später hat er dann davon erzählt, wie ihm auf der Autobahn ein Reifen platzte, was dafür sorgte, dass sein Hintermann – der einen teuren BMW fuhr – u.a. eine Kiste Cola vorne drauf bekam. Erstaunlicherweise hielt der BMW-Mann nicht an. Mein Fahrlehrer vermutete, dass das Auto geklaut war.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kitschautorin

Geschützt: Es wird Zeit für einen neuen Rechner, wenn

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